Carinthie

Land d'Autriche

Loi sur la création d’un fonds pour la promotion des jardins d’enfants bilingues ou multilingues (Loi sur le Fonds des jardins d’enfants de Carinthie)

(2001-2018)

Bien que cette loi scolaire ne corresponde pas à une loi linguistique, elle implique plusieurs références d'ordre linguistique.  


 

Gesetz vom 12. Juli 2001, mit dem ein Fonds zur Förderung von zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten eingerichtet wird (Kärntner Kindergartenfondsgesetz)

Artikel 1

Ziel des Gesetzes

1)
Das Ziel dieses Gesetzes ist die Förderung der zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten im Siedlungsgebiet der slowenischen Volksgruppe in Kärnten.

2) Als Siedlungsgebiet der slowenischen Volksgruppe in Kärnten gelten jene Gemeinden, in denen nach den §§ 1 und 3 des Minderheitenschulwesen-Ausführungsgesetzes der Unterricht zumindest in einer Volksschule zweisprachig zu erteilen ist.

Artikel  2

Einrichtung des Fonds

1)
Zur Verfolgung der Ziele dieses Gesetzes wird ein Fonds eingerichtet.

2) Der Fonds besitzt Rechtspersönlichkeit; er führt die Bezeichnung "Kärntner Volksgruppen-Kindergartenfonds" - im Folgenden "Fonds" genannt - und hat seinen Sitz in Klagenfurt.

3) Die Tätigkeit des Fonds ist gemeinnützig und nicht auf die Erzielung eines Gewinnes ausgerichtet.

4) Der Fonds ist zur Führung des Landeswappens sowie eines Siegels mit dem Wappen des Landes und der Umschrift "Kärntner Volksgruppen-Kindergartenfonds" berechtigt.

Artikel 3

Aufgaben des Fonds

Aufgaben des Fonds sind

a) die Gewährung von finanziellen Zuwendungen an die Träger von zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten zur Deckung des Betriebsabganges,

b) die Beratung der Träger von zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten in sprachpädagogischen Fragen der Erziehung und Betreuung von Kindern und

c) die Evaluierung der sprachpädagogischen Konzepte der Träger von zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten.

Artikel 4

Begriffsbestimmungen

1)
Zwei- und mehrsprachige Kindergärten sind entsprechende Einrichtungen im Sinne des Kindergartengesetzes 1992, in denen Kinder zwischen dem vollendeten dritten Lebensjahr und dem Schuleintritt in deutscher und slowenischer Sprache und gegebenenfalls auch in einer dritten Sprache erzogen und betreut werden.

2) Nicht als zwei- oder mehrsprachige Kindergärten im Sinne dieses Gesetzes gelten Übungskindergärten, die einer öffentlichen Schule zum Zweck lehrplanmäßiger Übungen angegliedert sind (§ 1 Abs 2 des Kindergartengesetzes 1992), sowie Kindergärten, die von einer Gemeinde oder einem Gemeindeverband betrieben werden.

Artikel 6

Anstellungserfordernisse für Kindergärtnerinnen

1)
Der Fonds hat die besonderen Anstellungserfordernisse für Kindergärtnerinnen in zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten, die über die Anstellungserfordernisse nach § 12 des Kindergartengesetzes 1992 hinausgehen, unter Berücksichtigung der besonderen sprachpädagogischen Anforderungen in solchen Kindergärten mit Verordnung festzulegen. In dieser Verordnung ist auch festzulegen, in welchem Ausmaß Kindergärtnerinnen in zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten jedenfalls über Kenntnisse der slowenischen Sprache und gegebenenfalls der dritten Sprache (§ 4 Abs 1) verfügen müssen.

2) Für den Fall, dass keine geeigneten Personen zur Verfügung stehen, die die besonderen Anstellungserfordernisse für zwei- oder mehrsprachige Kindergärten erfüllen, dürfen mit Verordnung verringerte Anstellungserfordernisse festgelegt werden.

3) Der Fonds hat die Verordnung in der ,Kärntner Landeszeitung` kundzumachen.

Artikel 7

Sprachpädagogische Konzepte

1)
Die Träger zwei- oder mehrsprachiger Kindergärten haben sprachpädagogische Konzepte zu erstellen, nach denen die Kinder in diesen Kindergärten erzogen und betreut werden, die im Einklang mit den Richtlinien des Fonds stehen.

2) Der Fonds hat mit Verordnung Richtlinien für die sprachpädagogischen Konzepte festzulegen, die jedenfalls vorzusehen haben, dass

a) die Erziehung und Betreuung der Kinder entweder personenbezogen oder phasenbezogen zu erfolgen hat,

b) in zweisprachigen Kindergärten die Erziehung und Betreuung der Kinder in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache zu erfolgen hat und

c) in mehrsprachigen Kindergärten die dritte Sprache im Mindestausmaß von vier Stunden wöchentlich angeboten wird und für die Dauer von mindestens drei Jahren gleich bleibt.

3) Die Verordnung hat vorzusehen, dass

a) im Rahmen der personenbezogenen Erziehung und Betreuung der Kinder in zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten jeweils eine Kindergärtnerin die Kinder im überwiegenden Ausmaß in deutscher und in slowenischer Sprache und gegebenenfalls auch in einer dritten Sprache zu erziehen und zu betreuen hat und

b) im Rahmen der phasenbezogenen Erziehung und Betreuung der Kinder in zwei- oder mehrsprachigen Kindergärten eine Kindergärtnerin (gegebenenfalls mehrere Kindergärtnerinnen) die Kinder in einem im Voraus jeweils festgelegten Ausmaß sowohl in deutscher Sprache als auch in slowenischer Sprache und gegebenenfalls auch in einer dritten Sprache zu erziehen und zu betreuen hat (haben).

4) Die Verordnung hat für den Fall, dass die Sprachkenntnisse der Kinder in einer der beiden Sprachen nach Abs 2 lit b deutlich geringer als in der anderen Sprache sind, vorzusehen, dass die Leiterin des Kindergartens nach Anhörung des Elternforums (§ 13 des Kindergartengesetzes 1992) das Verhältnis der Verwendung der beiden Sprachen im erforderlichen Ausmaß verändern darf.

5) Der Fonds hat die Verordnung in der ,Kärntner Landeszeitung` kundzumachen.

6) Die Träger zwei- oder mehrsprachiger Kindergärten haben die sprachpädagogischen Konzepte bis spätestens 31. Jänner dem Fonds vorzulegen.

7) Der Fonds hat die sprachpädagogischen Konzepte der Träger zwei- oder mehrsprachiger Kindergärten jährlich im Sinne einer Überprüfung ihre Effektivität und Effizienz zu evaluieren. Mit der Durchführung der Evaluierung darf der Fonds facheinschlägige wissenschaftliche Institute des universitären oder außeruniversitären Bereiches beauftragen. Auf Grund dieser Evaluierung hat der Fonds den Trägern zwei- oder mehrsprachiger Kindergärten bis 31. März Vorschläge zur Qualitätssicherung und zur Qualitätsverbesserung der Erziehung und Betreuung der Kinder zu erstatten.

8) Der Fonds hat die Träger zwei- oder mehrsprachiger Kindergärten über ihr Ersuchen in sprachpädagogischen Fragen der Erziehung und Betreuung von Kindern unentgeltlich zu beraten.

Loi du 12 juillet 2001 portant création d’un fonds pour la promotion des jardins d’enfants bilingues ou multilingues (Loi sur le Fonds des jardins d’enfants de Carinthie)

Article 1er

Objet de la loi

1)
L’objectif de la présente loi est de promouvoir les jardins d’enfants bilingues ou multilingues dans la zone d’installation du groupe ethnique slovène en Carinthie.

2) La zone de peuplement du groupe ethnique slovène en Carinthie est considérée comme étant les municipalités dans lesquelles, conformément aux articles 1er et 3 de la loi de mise en œuvre de l’éducation des minorités, l’enseignement doit être offert dans les deux langues officielles dans au moins une école primaire.

Article 2

Création du Fonds

1)
Un fonds est créé pour poursuivre les objectifs de la présente loi.

2) Le Fonds est doté de la personnalité juridique; il porte le nom de «Fonds de la maternelle du groupe ethnique de Carinthie», ci-après dénommé «Fonds», et a son siège à Klagenfurt.

3) Les activités du Fonds sont à but non lucratif et ne visent pas à réaliser un profit.

4) Le Fonds a le droit de porter les armoiries de l’État ainsi qu’un sceau avec les armoiries de l’État et l’inscription «Fonds de la maternelle du groupe ethnique de Carinthie».

Article 3

Tâches du Fonds

Les tâches du Fonds sont les suivantes:

a) l’octroi de contributions financières aux prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues pour couvrir la perte d’affaires;

b) le conseil pour les prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues sur les questions pédagogiques linguistiques relatives à l’éducation et à l’accueil des enfants; et

c) l’évaluation des concepts pédagogiques linguistiques des prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues.

Article 4

Définitions

1) Les jardins d’enfants bilingues et multilingues sont des établissements correspondants au sens de la loi de 1992 sur les jardins d’enfants, dans lesquels les enfants âgés de trois ans à l’entrée à l’école sont scolarisés et pris en charge en allemand et en slovène et, si nécessaire, également dans une troisième langue.

2) Aux fins de la présente loi, les jardins d’enfants bilingues ou multilingues ne sont pas définis comme des jardins d’enfants en pratique qui sont affiliés à une école publique aux fins d’exercices prévus au programme d'études (article 1, par. de la loi de 1992 sur les jardins d’enfants) ou des jardins d’enfants qui sont gérés par une municipalité ou un regroupement de municipalités.

Article 6

Exigences en matière d’emploi pour les enseignants de la maternelle

1)
Le Fonds détermine par ordonnance les conditions spéciales d’emploi des enseignants des jardins d’enfants bilingues ou multilingues qui vont au-delà des exigences en matière d’emploi prévues à l’article 12 de la  loi de 1992 sur les jardins d’enfants, en tenant compte des exigences pédagogiques linguistiques spéciales de ces jardins d’enfants. La présente loi précise également dans quelle mesure les enseignants des jardins d’enfants bilingues ou multilingues doivent avoir une connaissance de la langue slovène et, le cas échéant, de la troisième langue (art. 4, par. 1).

2) S’il n’y a pas de personnel qualifié disponible répondant aux exigences particulières de recrutement pour les jardins d’enfants bilingues ou multilingues, des conditions de recrutement réduites peuvent être fixées par voie réglementaire.

3) Le Fonds publie la règlementation dans le Journal officiel du Land.

Article 7

Concepts pédagogiques linguistiques

1) Les prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues doivent élaborer des concepts pédagogiques linguistiques selon lesquels les enfants sont éduqués et pris en charge dans ces jardins d’enfants, conformément aux directives du Fonds.

2) Le Fonds fixe par voie de voie réglementaire des orientations pour les concepts pédagogiques linguistiques, qui prévoient en tout état de cause :

a) que l’éducation et la prise en charge des enfants doivent être assurées, soit à titre personnel, soit par étapes;

b) que dans les jardins d’enfants bilingues, l’éducation et la garde des enfants doivent être assurées à peu près dans la même mesure en allemand et en slovène; et

c) que dans les jardins d’enfants multilingues, la troisième langue est offerte pendant au moins quatre heures par semaine et reste la même pendant une période d’au moins trois ans.

3) Le règlement prévoit les cas suivants:

a)  dans le cadre de l’éducation personnelle et de la prise en charge des enfants dans les jardins d’enfants bilingues ou multilingues, un enseignant de jardin d’enfants doit éduquer et s’occuper des enfants principalement en allemand et en slovène et, si nécessaire, également dans une troisième langue; et

b) dans le cadre de l’éducation et de l’accueil des enfants dans les jardins d’enfants bilingues ou multilingues, un enseignant de jardin d’enfants (si nécessaire plusieurs enseignants de maternelle) doit éduquer et s’occuper des enfants dans une mesure prédéterminée dans chaque cas en allemand et en slovène et, si nécessaire, également dans une troisième langue.

4) Dans le cas où les compétences linguistiques des enfants dans l’une des deux langues sont nettement inférieures à celles de l’autre langue conformément au paragraphe 2 b), le règlement doit prévoir que le directeur du jardin d’enfants peut, après consultation du forum des parents (article 13 de la loi de 1992 sur les jardins d’enfants), modifier le ratio de l’usage des deux langues selon la mesure nécessaire.

5) Le Fonds publie la règlementation dans le Journal officiel du Land.

6) Les prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues doivent soumettre les concepts pédagogiques linguistiques au Fonds au plus tard le 31 janvier.

7) Le Fonds doit évaluer chaque année les concepts pédagogiques linguistiques des prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues au moyen d'un examen de leur efficacité et de leur efficience. Le Fonds peut charger des instituts scientifiques compétents du secteur universitaire ou non universitaire de procéder à l’évaluation. Sur la base de cette évaluation, le Fonds doit soumettre des propositions d’assurance de qualité et d’amélioration de la qualité de l’éducation et de l’accueil des enfants aux prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues avant le 31 mars.

8) Le Fonds conseille gratuitement les prestataires de jardins d’enfants bilingues ou multilingues quant à leur demande en matière de pédagogie linguistique relative à l’éducation et à l’accueil des enfants.

 

Dernière mise à jour: 01 juin 2023

 

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